Montag 30.09.2019
Nach einer wiederum sehr ruhigen Nacht erwachten wir bei strahlendem Sonnenschein. Bevor wir die Weiterreise antraten, sollte noch ein langgehegter Wunsch von Pia in Erfüllung gehen.
Genau, Frühstück am Strand! Hier an diesem Fleck Erde erschien uns der richtige Platz um dies zu machen. Schon lange wollten wir das, aber immer wieder wurde es hinausgeschoben. Also wir haben schon mehrfach am Strand gefrühstückt, da standen wir aber auch mit unserem WoMo am Strand. Nun haben wir aber so richtig im Sand gesessen und uns kulinarisch verwöhnt.
Den Rest des Vormittages verbrachten wir mit relaxen am Strand. Gegen Mittag war Abschied nehmen von diesem wundervollen Ort angesagt. Auf der Fähre haben wir nicht gross miteinander gesprochen, kam doch das erste mal auf dieser Reise so etwas wie Wehmut auf.
Wohin uns der heutige Tag führen würde wussten wir zu dieser Zeit noch nicht. Nach einer Stunde Fahrt durch wunderbare Gegenden erreichten wir Monemvassia. Hier gab es einen Stellplatz direkt unten am Hafen.
Auf diesem Platz hier konnten wir leider nicht übernachten sonst wären wir glattweg geblieben. So entschlossen wir uns für die Weiterfahrt. Es sollte nun wirklich ins Gebirge gehen und es ging ins Gebirge.
Hier hatte es doch schon wesentlich mehr Betrieb auf den Strassen als noch unten im Tal. Wir schraubten uns über die Serpetinen immer weiter in die Höhe. Auf der Passhöhe angekommen, (oder wie nennt man das hier?) tat sich vor uns eine weite Hochebene auf. Dem Überlandfahrer sein Herz schlug in den höchsten Tönen und Pia hatte die wildesten Gedanken um Fotos zu machen. Mal lief Sie vor dem Wohnmobil her, mal hinterher. Ebenfalls die Drohne liessen wir wieder mal steigen.
Hier oben befinden sich auch die berühmten Klöster, welche in die Felsen gebaut sind. Ist schon beeindruckend; eine Insel ist nicht einfach flach! Langsam wurde es Abend und wir suchten auf unserer App nach einem Campingplatz. In Leonidio sollte es einen haben, Navi eingestellt und ab die Post. Aber oha, die letzten Kilometer gingen steil Bergab.
Heil unten angekommen bezogen wir unser Nachtquartier auf dem Camping www.camping-semeli.gr. Der Platz war sehr gut besucht und die Anlagen waren bei unserer Anwesenheit sauber. Kurz eingerichtet und ab auf Erkundungstour.
Das Fischerdörfchen Leonidio hat uns sehr gut gefallen. Es strahlt einen gewissen Charme aus und die Leute waren allesamt sehr nett. So gab es beim Griechen zu einem Apero noch fast ein Nachtessen obendrauf. Und der Hauswein, was der kostete ist fast nicht erwähnenswert. Unser grösstes Problem war, wieviel Trinkgeld gebe ich jetzt das es nicht überheblich wirkte.
Dienstag 01.10.2019
Vor unserer Abfahrt bunkerten wir Wasser und entleerten die Toilette. Die nächsten Tage wollten wir frei stehen. Nachzutragen ist hier noch, dass auf der Insel Elafonisos kein Trinkwasser vorhanden ist. Denkt einfach bei einem Besuch daran.
Durch wiederum sehr schöne und reizvolle Küstenabschnitte ging die Fahrt weiter Richtung Nafplio. Unterwegs wurde noch die Vorräte aufgestockt und so fuhren wir gegen Mittag in Nafplio ein. Die erste Erkundungsfahrt machten wir mit dem WoMo und uns gefiel das was wir sahen schon mal sehr gut.
Ca. 4 Kilometer ausserhalb des Städtchens gibt es einen Strand, an welchem es anscheinend erlaubt ist frei zu stehen (oder toleriert). Auf die Angabe der Koordinaten verzichten wir, sind in allen einschlägigen Apps vorhanden, aus dem nachfolgend erlebten.
Wir standen mit ca. 15 Wohnmobilen gemeinsam an diesem Strand. Gerade hatten wir unseren Tisch unten am Strand platziert, fuhr oben die Polizei auf. Was ist da los? Platzräumung! Die Polizei ging von Wohnmobil zu Wohnmobil und es wurde erklärt falls man nicht wegfahre gebe es eine Busse von 400.- Euro. No Camping, no sleeping, only parking! Der Tarif war klar, aber warum jetzt dies?
Nun ja, ein Teil der Wohnmobilisten kennen anscheinend den Unterschied zwischen freistehen und Campingplatz nicht oder nicht mehr. So wurden Hängematten aufgehängt, Kleider gewaschen und zwischen den Bäumen getrocknet, Markisen wurden ausgefahren und sogar Teppiche haben wir gesehen. So geht das nicht (mussten wir zuerst auch von erfahrenen Freistehern erklärt bekommen)! Also Leute, falls ihr Camping machen wollt, geht auf einen Campingplatz.
Schweren Herzens mussten wir weiterziehen. Was nun? In der ersten Aufregung wurde einmal ein Campingplatz ins Navi eingegeben. Ebenfalls die restlichen Wohnmobilisten machten sich auf den Weg und so wurden wir noch Zuschauer eines Massenauszuges von Wohnmobilen. In der Stadt Nafplio fuhren die Womos in alle Richtungen. Auf dem Weg zu unserem anvisierten Campingplatz sahen wir in der Ferne an einem Strand ein paar Wohnmobile. Na, das müssen wir uns doch anschauen.
Unglaublich dieser Ort! Wir fuhren auf den Platz, schauten uns umher und siehe da. Nirgends eine Markise ausgefahren, keine Teppiche am Boden und Stühle und Tische dezent am Strand vor den Wohnmobilen. Sofort waren wir mit den anderen Campern im Gespräch. Diese waren allesamt Stellplatz erfahren und kannten die Regeln, da sie schon mehrere Jahre auf die Peloponnes reisen würden.
An diesem Ort kann man nur noch geniessen und staunen. Übrigens; am Abend kam noch kurz Hektik auf als die Polizei auftauchte. Sie verweilten einen Augenblick auf dem Platz, zogen dann aber wieder ab. Vielen Dank durften wir bleiben.
Die Koordinaten geben wir hier nicht bekannt, da es sich nicht um einen offiziellen Stellplatz handelt. In den Sommermonaten wird hier freistehen sicher nicht geduldet.
Mittwoch 02.10.2019
Was steht heute an? Weiterziehen wollten wir eigentlich nicht, aber das Städtchen Nafplio sollte schon noch erkundigt werden. Von den Nachbarn haben wir erfahren, dass heute noch der Wochenmarkt stattfinden würde.
Mit den Bikes war es zu weit, kurz überlegt und die Lösung im Sack. Wir fahren mit dem WoMo zur Bucht wo wir gestern standen (only parking), nehmen die Bikes und fahren dem Meer entlang in die Stadt. Gemacht getan, der erste Stopp war direkt beim Markt.
Wir deckten uns mit Früchten und Gemüse ein und schlenderten weiter Richtung Altstadt. Das ganze Städtchen strahlte eine Ruhe aus, was uns sehr gefallen hat. Alles erschien uns sehr sauber und so liessen wir uns treiben.
Pia verkam in eine richtige Fotografie Wut, oder sowas.
Weiter ging es noch auf den Hausberg um uns einen Überblick über Nafplio zu verschaffen.
Jetzt aber mit den Drahteseln zurück zum WoMo! Als wir auf dem Parkplatz ankamen, steckte ein Zettel in der Aufbautüre. War die Polizei schon wieder da? Ach nein, Micheline und Jürg haben unser WoMo gesehen und uns eine gute Weiterreise gewünscht. So trifft man sich immer wieder, danke.
Wir hielten kurz Ständerat wie nun weiter. Schnell waren wir uns einig, die kommende Nacht nochmals an diesem wunderschönen Platz von gestern zu verbringen. Motor gestartet und wir waren sehr erfreut als wir von oben sahen, dass der Platz noch immer nicht geräumt war. Kurze Zeit später standen wir unten in der Bucht am selben Platz wie gestern.
Einmal pro Reise gibt es traditionellerweise immer ein Schweizer Nationalgericht. Uns erschien dies der geeignete Platz, um das heute zu zelebrieren.
°FIGUGEGL, Fondue isch guet und git e gueti Laune". Da wir genug Käse hatten, konnten wir zwei Strandbesucherinnen noch eine kleine Degustation anbieten. So entstehen doch immer wieder neue und spannende Begegnungen.
Den Rest des Abends sassen wir einfach nur noch am Strand und genossen den Augenblick!
Weiter geht unsere Reise nach Korinth, bevor wir uns langsam auf den Heimweg machen müssen. Mehr darüber in unserem nächsten Teil........