Nachdem wir uns wieder aus dem Grossstadtdschungel von Athen gekämpft haben, nehmen wir Kurs auf die Halbinsel Peloponnes. Nach ca. 1 Stunde Fahrzeit ist der Kanal von Korinth erreicht. Ein faszinierendes Bauwerk von über 80 Meter Tiefe, 25 Meter Breite und ca. 6,3 Kilometer Länge wurde hier von Hand erschaffen.
Je nach Route kann er einem Schiff die Umfahrung des Peloponnes ersparen und dessen Seeweg um bis zu 325 Kilometer verkürzen. Am Anfang und am ende des Kanals steht eine Brücke, welche bei der Durchfahrt eines Schiffes im Wasser verschwindet. Im Jahre 1944 wurde ein Teil des Kanals zerstört und zusätzlich wurden alle Brücken gesprengt, sowie Lokomotiven und Eisenbahnwagen in den Kanal geworfen. Der Wiederaufbau wurde im Jahre 1946 begonnen und im Jahre 1948 vollendet.
Eigentlich wollten wir hier am Kanal übernachten. Die Location hat uns aber nicht aus den Socken gehauen und so sind wir noch ein paar Kilometer auf den Camping www.campingisthmia.gr gefahren.
Wieder einmal ausgiebig duschen, alles Geschirr abwaschen und Wasser bunkern. Der Platz ist gut gelegen und bei unserer Anwesenheit war alles tip top. Für einen längeren Aufenthalt im Sommer muss sicher reserviert werden. Von hieraus kann man auch diverse Ausflüge in der Umgebung unternehmen.
Für uns ging der Roadtrip am nächsten Tag weiter. Wir hatten eine Mission; hier in der Nähe haben wir vor drei Jahren bei einem Olivenbauer wunderbare Produkte bekommen. Würden wir diesen wieder finden?
Tatsächlich! Nach einer etwas abenteuerlichen Anfahrt standen wir auf einmal wieder an diesem herrlichen Platz. Sogleich wurde degustiert und der Inhaber hat uns wie Könige verköstigt. Und dies alles mit einem solchen Ausblick! Es sollte aber noch besser kommen an diesem Tag.
Dies die Anfahrt zu unserem nächsten Übernachtungsplatz, sieht schon mal vielversprechend aus. In der Nachsaison wird freistehen geduldet, es kann aber schon mal vorkommen, dass man weggeschickt wird.
So lässt es sich doch leben! Die Temperaturen waren mit über 25° immer noch sehr angenehm und auch einem Bad im Meer stand nichts im Wege. Und am Abend haben wir einen Sonnenuntergang erlebt, ach den müsst ihr auf unserem Youtube Kanal gerade selber nochmals geniessen. Und nicht vergessen ein ABO da zu lassen.
Nafplio ist erreicht. Und wie es der Zufalls doch so will war Samstag und auch noch Markt. Das gefällt uns immer ausserordentlich. Auf den Märkten füllen wir auch immer wieder unsere Vorräte mit lokalen "Spezialitäten" auf. So kann man den Locals auch etwas zurück geben und die sind sehr dankbar (bei diesen Preisen).
Das Städchen selber ist ebenfalls sehr sehenswert. Klar, auf Touristen ausgelegt aber nicht überlaufen und sehr sauber. Wir genossen jedenfalls auf dem Stadtplatz (oder wie der auch heisst) einen feinen Apero und schauten dem Treiben zu.
Danach spazierten wir noch etwas durch die Stadt und fanden uns schliesslich am Hafen wieder. Hier steht sowas wie eine Gefängnis Insel. Früher waren dort die Gefangenen inhaftiert und der Henker soll auch auf der Insel gelebt haben. Daher nennt man die Festung auch " Henkersinsel".
Gut, nun haben wir die Henkersinsel gefunden. Silvio will aber noch einen weiteren Mytos in der Region aufspüren. Irgendwo da draussen soll noch so ein Schiff rumliegen und vor sich hinrosten. Auf unserer letzten Reise sind wir anscheinend daran vorbei gefahren und haben es nicht einmal zur Kenntnis genommen.
Und da steht sie nun tatsächlich vor uns, die Dimitrios. Das Schiff ist am 23. Dezember 1981 bei einem Sturm im Hafen von Gythio abgetrieben und am Strand von Valtaki gestrandet. Seit diesem Zeitpunkt rostet sie hier einfach vor sich hin.
Übernachtet haben wir direkt in der Bucht dahinter. Dort gibt es so etwas wie einen Stellplatz, jedoch keine Ver- und Entsorgung. Zum Nachtessen sind wir nach Gythio zum "Griechen" gefahren. Hat wieder mal köstlich geschmeckt.
Ist das wieder ein tierischer Tag heute! Zuerst haben wir "Hugo" über eine vielbefahrene Hauptstrasse begleitet (ja der wollte da tatsächlich ohne Geleitschutz rüber)...........
........danach hat uns Google Maps in die "Wildnis" entführt und dabei wollten wir ja nur auf dem "schnellsten" Weg nach Monemvasia. Doch irgendwann sahen wir in der Ferne den markanten Felsen und wussten "äs chunnt guet". Gut, was wir dann noch nicht wussten; vor dem grossen Felsen lag ein Kreuzfahrtsschiff auf Reede, konnte ja heiter werden.
Mit gemischten Gefühlen in der Bauchgegend ging es vom Parkplatz in Richtung des Felsendorfes. Unsere Zweifel wurden aber schnell beseitigt. Entweder waren die "Kreuzfahrer" schon wieder am gehen oder sie wanderten erst gar nicht ins Dorf (halt Engländer oder Amis, smile).
Monemvasia selber, absolut sehenswert! Falls ihr mal in dieser Gegend seit, dort müsst ihr unbeding einen Zwischenhalt einlegen. Das Dorf war mal total entvölkert und es hatte fast nur noch Ruinen. Im Jahre 1971 wurden noch 32 Einwohner gezählt. Nach 1980 setzte der Wiederaufbau der alten Stadt ein und nun ist es eine beliebte Wochenendresidenz von wohlhabenden Athener. Ebenfalls wurden viele Hotels neu aufgebaut.
Ja, hier hat es uns richtig gut gefallen. So langsam nähern wir uns aber dem Höhepunkt unserer Reise (also für uns der Höhepunkt). Wo wir aufschlagen werden? Lasst euch überraschen, mehr dazu im nächsten Teil unserer Reise.
SiPionTour säge tschüsssss.....