Reiseplanung 2020, gar nicht so ein leichtes Unterfangen! Zuerst sollte es nach Andalusien gehen, nicht möglich. Dann wurde Korsika geplant, 1 Woche vor Abreise auf der roten Liste. Also Plan C ausgepackt, es geht nach Sardinien! Dazu ist noch zu sagen, wir sind vor den erneuten Reisebeschränkungen gereist. Hatten gerade noch Glück, eine Woche nach unserer Rückkehr war auch Sardinien auf der roten Liste.
So stehen wir nach einer Nachtfahrt wieder einmal im Hafen von Livorno. Ist doch auch gut, wenn man das Einschiffungsprozedere schon kennt. So konnten wir uns noch ein wenig auf`s Ohr legen. Für die Überfahrt nach Olbia entschieden wir uns für die Tagesfähre. Die Fahrt dauert ca. 8 Stunden und wir sind 19 Stunden nach unserer Abfahrt in der Schweiz bereits auf der Insel.
Das Wetter war toll, Sonne pur auf der ganzen Überfahrt und fast kein Wind. Das Aussendeck wurde von uns in Beschlag genommen und erst wieder in Olbia verlassen. Schon fast eine kleine Minikreuzfahrt. Bald schon sahen wir eine uns vertraute Gegend; Olbia, der Roadtrip konnte losgehen.
Unser erstes Ziel war die Costa Smeralda im Norden der Insel. Hier gab es noch einiges zu erkunden, was wir auf der letzten Reise nicht gesehen hatten. Doch zuerst wollten wir ein bisschen Sommerfeeling spüren und steuerten den Strand Spiagga Bianca an.
Na, passt doch schon mal und als Ferieneinstieg nicht zu verachten. Weiter ging es der Küste entlang Richtung Capo Ferro. Hier wurde ebenfalls nochmals ein Strand besucht.
Ach hatte uns in der letzten Zeit das Meer gefehlt! Wir zwei lieben einfach das Wasser, Pia mehr im Wasser und Silvio mehr am Wasser. Wir kosteten jede Minute aus und so erreichten wir unseren ersten Übernachtungsplatz erst nach Einbruch der Dunkelheit.
Dieser Blick am nächsten Morgen aus unserem Bett, gibt schlimmeres! Übernachtet wurde auf dem Camping www.isuledda.it in der Nähe von Arzachena. Der Platz ist schon recht gross, (im Sommer wahrscheinlich entsprechend gebucht) verfügt aber über verschiedene Badebuchten. Die Sanitäranlagen waren sauber und es hat eine feine Pizzeria auf dem Gelände. Gegen Mittag machten wir uns auf die Weiterreise. Es sollte zum Capo d`Orso gehen, den Bärenfelsen. Hier stehen bizarr verwitterte Tafoni Felsen, welche wunderbare skurrile Formen zeigen.
Ebenfalls die Aussicht von hier oben, einmalig! Von der Stadt Palau bis zur Insel Maddalena kann man einen grossen Teil der Costa Smeralda überblicken. Eine ganze Weile blieben wir an diesem Ort, hatte es doch fast keine Leute hier.Jetzt aber weiter! Wir wollen noch das Hafenstädchen Santa Teresa besichtigen.
Ein beschauliches kleines Dörfchen. Alles sehr sauber und ansprechend. Das Hungergefühl wurde mit einem feinen Burger gestillt, bevor es weiter auf Besichtigungtour ging. Von hier verkehren auch regelmässig Fähren nach Korsika. Auf der anderen Seite des Dorfes entdeckten wir in der Ferne einen Strand, schon fast wie in der Karibik.
Frisch gestärkt ging es weiter Richtung Valledoria. Von der Strasse aus hat man immer wieder einen schönen Ausblick auf das Meer und die Küste. Zu unserer Reisezeit war der Verkehr auf der Insel schon recht überschaulich. Lag das an der Reisezeit ende September oder an der besonderen Lage?
Ein kleines Apero, geht doch immer. Wir fuhren unsere nächste Location an, den Campingplatz www.campingvalledoria.com. Uns hat der Platz ausserordentlich gut gefallen. Er liegt direkt am Meer, ist nicht zu gross und bietet verschiedenste Arten von Stellplätzen an. Ebenfalls hat er noch einen Swimming Pool. Der Grill wurde aus dem Kasten geholt und ein feines Nachtessen zubereitet. Danach genossen wir die einmalige Abendstimmung am Strand.
Nach einer sehr ruhigen Nacht hier die Konservation des nächsten Morgen: "Pia hast du mir bitte die Personalausweise, ich gehe bezahlen. Ähhh nein, die hast doch du! Nein ich habe keine, aber wahrscheinlich hat die noch der Camping Isuledda. Das darf ja nicht wahr sein und jetzt? Sind ja in den Ferien, fährt halt der Überlandfahrer die paar Kilometer zurück." Gesagt getan........
Hier gilt noch folgendes anzumerken; wir hatten die Landkarte herausgekramt (ja in Papierform) und beschlossen, dass wir nirgends zweimal durchfahren. So hatte Pia einen Navigationsauftrag, Silvio lenkte genüsslich den Kasten und wir sahen Gegenden, welche wir auf unserer normalen Tour wahrscheinlich nie gesehen hätten.
Gegen Abend trafen wir an einem uns lieb gewonnenen Ort ein. Schon bei unserer ersten Reise waren wir von diesem Ort dermassen begeistert, dass wir einander schwörten irgend wann einmal hierher zurück zu kehren. Das dies bereits nach so kurzer Zeit geschehen würde hätten wir nicht einmal im Traum gedacht. Ach ja, wir waren beim Torre del Porticciolo.
Übernachtet haben wir auf dem Campingplatz www.torredelporticciolo.it. Der Platz liegt direkt oberhalb der Bucht und bietet alles was das Camperherz höher schlagen lässt. Am nächsten Morgen machten wir noch eine kleine Wanderung zum Torre und genossen einfach die Ruhe.
Da zur Zeit wirklich keine grossen Menschenmassen auf der Insel unterwegs waren planten wir am nächsten Tag noch einen Trip zur Grotta di Nettuno. Sportlich wie wir sind, haben wir den Ab- und Aufstieg natürlich zu Fuss gemeistert.
Schon der Anmarsch zur Höhle, einfach unglaublich! Die haben hier einen Wanderweg (oder Treppenweg) in die Felsen gehauen. Man schlängelt sich den Felswänden entlang Richtung Eingang der Grotte, welcher natürlich am Fusse auf Meereshöhe liegt. Da Pia nun schon ein wenig Höhlenerfahrung aus Griechenland hat, konnte Silvio sie für eine Besichtigung dieser motivieren.
Die Höhle kann nur geführt besichtigt werden. Wer die leichtere Variante der Anreise wählt, kann in Alghero eine Tour buchen und direkt mit dem Boot bis zum Eingang fahren. Jedoch möchten wir nicht erleben wie das hier bei "Vollbetrieb" aussieht. Wir machten uns wieder über die unzähligen Treppenstufen auf den Aufstieg zum Parkplatz. Die Reise ging weiter; Alghero stand auf dem Program.
Wir liessen uns einfach durch die Stadt treiben. Genossen einen feinen Aperol und beim Italiener wurde ein feines italienisches Essen eingenommen, Penne al Arabiatta. Herz was willst du mehr?!
Ach ja, "lädele" war natürlich auch noch angesagt. Und Pia hat doch tatsächlich in einem Chrämerladen einen Eingangsteppich für unseren Kastenwagen gefunden. Dieser fährt nun auf all unseren Touren mit. Zur Schande des Schreibenden ist noch anzufügen, dass von diesem Prunkstück noch nicht mal ein Foto existiert, hmmmm.
Weiter ging unsere Reise entlang der Küstenstrasse Richtung Bosa. Dieser Abschnitt ist absolut sehenswert und sollte auf der Tour unbedingt befahren werden. Wenn man Richtung Süden unterwegs ist, hat der Beifahrer immer die Küste auf der rechten Seite vor sich. Man schlägelt sich über eine Art Pass und fährt auf der anderen Seite wieder runter. Dachte immer, eine Insel ist flach.
Ca. 3 Kilometer vor Bosa zeigte uns eine Hinweistafel auf der rechten Strassenseite an, Stellplatz. Blinker gesetzt und nach ca. 1 Kilometer (Schotterpiste smile) standen wir auf einem Stellplatz direkt am Meer. Der Platz bietet Entsorgung und Versorgung an. Ebenfalls hat es Stromanschlüsse. Am Platz hat es noch ein Restaurant wo man mit einem atemberaubenden Ausblick das Nachtessen geniessen kann. Wir selber warfen den Grill an und genossen einmal mehr die Abendstimmung.
Am nächsten Tag ging es für uns weiter. Wir wollten Kilometer fressen damit wir endlich in den Süden gelangen würden, denn es war..................................