Berner Oberland / Jochpass

Freitag Nachmittag und wieder mal Lust auf eine Tour! An diesem Weekend ist aber einiges anders; Pia ist nicht am Start (was ist denn da los?), aber keine Angst bei der nächsten Tour ist sie wieder mit an Bord. So muss alles durch Silvio organisiert werden; Location finden, einkaufen, aufräumen, kochen. Na das kann ja heiter werden!

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Als erstes wurde das Film Equipment bereitgestellt. Puh, da kommt immer je mehr dazu! Zum Glück hat unser neuer Kastenwagen grosse Stauräume (wenn er dann mal produziert und geliefert wird)!
Nun die nächste Knacknuss. Wohin soll es gehen? Das Wetter ist am Samstag schön und die Temperaturen sollen in den Bergen recht hoch sein. Zu weit fahren möchte ich eigentlich nicht. Schon lange liebäugle ich mit einem Spot im östlichen Berner Oberland, der Engstlenalp. Hier war ich mal drei Wochen in den Bundesferien und hatte eine wunderschöne Herbststimmung erlebt.

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Also bin ich und Buddy am Freitag gegen Abend los. Schon die Anfahrt auf die Engstlenalp ist ein Erlebnis. Zuerst Richtung Sustenpass, kurz vor Gadmen links abbiegen und Richtung Gental fahren. Hier handelt es sich um eine Privatstrasse und im "Wagenkehr" müssen acht Franken Wegzoll gelöhnt werden. Danach schrauben wir uns über eine schmale Strasse in die Höhe. Die Engstlenalp ist ein Hochtal und liegt auf ca. 1800 m.ü.M.

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Oben angekommen stellten wir mit Freude fest, dass ausser uns nur noch ein Kastenwagen da stand. Hier auf dem Parkplatz kann man für fünfzehn Franken nächtigen. Es hat weder Ver- noch Entsorgung und auch keinen Strom oder Toiletten. Also "Schisshäusli" selber mitnehmen und nicht die Natur verschandeln! Der Preis für die Übernachtung kann gemeinsam mit der Strassengebühr bezahlt werden. Es entzieht sich auch der Kenntnis des Schreibenden wie das hier im Sommer aussieht.

Nach einem feinen Znacht.........

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......(Männerküche halt) sass ich noch eine ganze Weile vor dem Van und bestaunte den Sternenhimmel. Dazu war noch Vollmond und so wurden die Stromfresser etwas weniger beansprucht. Die Nacht sollte schon ein bisschen kühler werden, waren ja in den Alpen.

Am nächsten Morgen war ich schon relativ früh wach. Die ersten Fischer fuhren ebenfalls schon beim Parkplatz vor. Der Engstlensee ist anscheinend ein wahres Fischerparadies. So, was stand bei uns an? Im Kopfe geisterte schon länger eine Idee; es sollte zu Fuss auf den Jochpass gehen. Hat es nicht schon zu viel Schnee? Da wir ja kurz vor dem Lockdown noch in Engelberg in den Skiferien waren, wusste ich was mich im oberen Teil der Wanderung erwarten würde.

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Schon herrlich mit solchen Ausblicken Richtung Pass zu marschieren. Unterwegs wurden auch immer wieder Stopps eingelegt und das Kamera Equipment ausprobiert. Das Ergebnis werdet ihr nächstens auf unserem Kanal sehen.  
Die letzten Höhenmeter waren schon recht anstrengend, hatte es doch schon recht Schnee. Aber irgendwie schaffte ich es nach zwei Stunden müde, aber glücklich auf dem Jochpass zu stehen.

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Wer hätte vor einigen Monaten noch daran geglaubt, dass ich mit meinem "Pfus" noch jemals eine solche Leistung erbringen könnte. Und hätte Pia gewusst was für einen Trip ich mache, uhi uhi uhi!

Der Jochpass verbindet das Engstlental mit dem Engelberger Tal und liegt auf ca. 2200 m.ü.M. Im Winter kann man hier wunderbar Ski fahren, denn die Pisten reichen bis auf den Titlis. Im Sommer hat man unzählige Wandermöglichkeiten.

Nachdem ich eine Weile hier oben die Stille und Zufriedenheit genossen hatte ging es auf den Rückweg. Durch die Sonneneinstrahlung wurde der Schnee aufgeweicht und es war eine richtige Rutschpartie bis ich wieder auf der Engstlenalp war. Es wurde eine Kleinigkeit gegessen und überlegt wie der weitere Verlauf der Reise aussehen sollte. Soll ich noch eine Nacht hier bleiben? Soll ich gegen den Sustenpass bis Steingletscher, was jedoch angesichts dessen, dass der Pass offiziell bereits Wintersperre hat ein riskantes Unterfangen wäre. Wie sieht es mit Strom aus? Da wir noch mit dem Testfahrzeug unterwegs sind, ist die Autarkie eingeschränkt. Der Entscheid ist gefallen; es geht zurück ins Tal nach Innertkirchen auf einen Campingplatz. Dort habe ich Strom und kann noch ein wenig am Compi arbeiten. 

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Als Nachtlager habe ich den Campingplatz www.camping-aareschlucht.ch in Innertkirchen gewählt. Hier handelt es sich um einem kleinen Platz direkt unterhalb der Aareschlucht. Falls jemand einmal einen Ausflug in diese plant, in ca. 10 Minuten steht ihr vor dem Eingang. Der Platz war bei meinem Aufenthalt stehts sauber und ordentlich. Es hat alles, was sich der Camper wünscht. A propos alles, so sieht es aus wenn Mann alleine reist.

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Sonntag und was geht? Das Wetter war nicht mehr so strahlend schön wie am Vortag. Also nach Hause, oder noch was unternehmen? Ach ja da war doch noch was. Als wir noch mit den Motorrädern unterwegs waren, musste in Innertkirchen jeweils der Entscheid gefällt werden: Auf direktem Weg nach Hause oder noch Brünig, Glaubenberg und Schallenberg überqueren? Meistens wurde die zweite Variante gewählt. Ist doch sicher auch mit dem Kastenwagen machbar? So bin ich am späteren Vormittag los.

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Der Brünigpass ist noch kein nenneswertes Hindernis, ist er doch sehr gut ausgebaut. Oben auf dem Pass habe ich mir noch die Schwingerarena angeschaut und einen möglichen Freistehplatz für nächste Saison rekognosziert. Weiter ging es Richtung Lungernsee.

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In Giswil zweigten wir links ab und fuhren auf der linken Seite dem See entlang. Die Strasse ist nicht die breiteste, aber man hat diverse Möglichkeiten Fotostopps einzulegen. Ebenfalls hat es hier einen Campingplatz welcher von uns auch schon besucht wurde.

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Sarnen wurde durchfahren und der Aufstieg Richtung Glaubenberg wurde in Angriff genommen. Da das Wetter nicht so schön war und halt schon anfangs November hielt sich der Ausflugsverkehr im Rahmen. Der Glaubenberg ist mit dem Kastenwagen oder auch Wohnmobil problemlos zu befahren. Der Ausblick auf den Sarnersee war immer wieder sehr schön.

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Oben auf dem Pass war ich schon noch recht erstaunt wieviele Tagestouristen unterwegs waren, trotz schlechten Wetter, hatte es doch in der Zwischenzeit begonnen zu regnen. Weiter ging es wieder ins Tal, Richtung Entlebuch. Nachdem auch das Entlebuch durchquert war stand als nächstes das Emmental an. Hier sind wir schon bald zu Hause. Auch der Schallenberg wurde erfolgreich überquert. Auf der Passhöhe wurde noch mit Buddy über die Reise sinniert.

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Als Fazit haben wir beide die gleiche Meinung: Die Tour hat uns sehr gefallen, aber ohne Pia fehlt halt schon was! So freuen wir uns schon auf den nächsten Roadtrip, dann wieder vollzählig als SiPionTour und sagen tschüsssss!





 
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